Gebärdensprachdolmetscher/Gebärdensprachdolmetscherin; Beantragung der Anerkennung einer außerbayerischen Berufsqualifikation

Der Beruf als Dolmetscher für Deutsche Gebärdensprache ist in Bayern reglementiert. Soweit sie eine außerbayerische Qualifikation vorweisen, muss diese anerkennt werden, wenn Sie vom Gericht öffentlich bestellt und allgemein beeidigt werden möchten.

Beschreibung

Voraussetzungen

Um ein Anerkennungsverfahren eröffnen zu können, müssen Sie eine Berufsausbildung im Bereich Gebärdensprachdolmetscher durch ein einschlägiges Gebärdensprachdolmetscherstudium oder eine staatliche Gebärdensprachdolmetscherprüfung in Deutscher Gebärdenspräche (DGS) nachweisen.

Die erworbene Berufsqualifikation muss Deutsch als korrespondierende Sprache umfassen.

Der Antrag kann unabhängig von Staatsangehörigkeit und Aufenthaltsstatus gestellt werden.

Auch Anträge aus dem Ausland sind möglich.

Verfahrensablauf

Das Bayerisches Institut zur Kommunikationsförderung für Menschen mit Hörbehinderung (GIB) führt die Anerkennungsverfahren im Bereich Dolmetscher für Deutsche Gebärdenspräche durch.

Die Antragstellung kann schriftlich oder per E-Mail erfolgen.

Offizielle Dokumente (z. B. Urkunden, Zeugnisse) sind in amtlich beglaubigter Kopie per Post einzusenden.

Innerhalb eines Monats bestätigt das GIB den Empfang des Antrages und fordert ggf. fehlende Unterlagen nach.

Besondere Hinweise

Eine automatische Anerkennung von Abschlüssen bestimmter Anbieter oder Hochschulen existiert nicht. Jeder Abschluss wird einzeln geprüft, ob er als der bayerischen staatlichen Prüfung für Dolmetscherinnen und Dolmetscher für Gebärdensprache gleichwertig anerkannt werden kann.

Für Berufstätigkeit im Bereich Gebärdensprachdolmetscher/in kann kein Anerkennungsverfahren eröffnet werden.

Die Tätigkeit von Gebärdensprachdolmetschern fällt in der gesamten Bundesrepublik Deutschland unter die Gewerbefreiheit. Lediglich für die Tätigkeit als Gebärdensprachdolmetscher/in in Deutscher Gebärdenspräche (DGS) vor Gericht benötigen Sie die Anerkennung Ihrer außerbayerischen Qualifikation (oder die Staatliche Prüfung für Dolmetscherinnen und Dolmetscher für Deutsche Gebärdensprache).

Bearbeitungsdauer

Innerhalb eines Monats bestätigt das GIB den Empfang des Antrages und fordert ggf. fehlende Unterlagen nach. Nach Vorlage der vollständigen Unterlagen wird das Verfahren innerhalb von drei Monaten abgeschlossen.

Erforderliche Unterlagen

  • Erforderliche Unterlagen:

    • amtlich beglaubigte Kopie des Personalausweises oder ein ähnlicher Identitätsnachweis (von einem Amt für öffentliche Verwaltung, z. B. Kreisverwaltungsreferat, Rathaus)
    • bei Namensänderung seit Erwerb des Diploms/Zeugnisses: Heiratsurkunde oder Ähnliches notwendig
    • tabellarischer Lebenslauf (insbesondere in Bezug auf die Tätigkeiten im Bereich der Gebärdensprachdolmetscherin bzw. des Gebärdensprachdolmetschers )
    • Diplom bzw. Zeugnis über das einschlägige Gebärdensprachdolmetscherstudium bzw. die staatliche Gebärdensprachdolmetscherprüfung in amtlich beglaubigter Kopie (von einem Amt für öffentliche Verwaltung, z. B. Kreisverwaltungsreferat, Rathaus)
    • falls im Diplom/Zeugnis selbst nicht aufgeführt, ein offizieller Nachweis (z. B. durch Prüfungs- und Studienordnung, Modulhandbücher oder Ähnliches) über die abgelegten Abschlussprüfungen (im Bereich Gebärdensprachdolmetschen)
    • offizielle Nachweise z. B. durch Prüfungs- und Studienordnung, Modulhandbücher oder Ähnliches
    • eine Erklärung, dass die Gleichwertigkeit der ausländischen Berufsqualifikation mit dem Berufsabschluss als Gebärdensprachdolmetscher festgestellt werden soll
    • eine Erklärung, ob und bei welcher Stelle bereits ein Antrag auf Feststellung der Gleichwertigkeit gestellt wurde, sowie ggf. ein erteilter Bescheid eines anderen Landes

Formulare

Bitte wählen Sie unter "Lokalisierung" einen Ort, damit die Anschrift der zuständigen Stelle bei vorausfüllbaren Formularen eingetragen wird.

  • Vorausfüllbares Formular - Empfängerdaten werden nach der Lokalisierung eingetragen, bayernweit: Formloser Antrag (ohne Unterschrift)
    Hinweis

    Dieses Formular kann auch ohne Unterschrift elektronisch (z. B. per verschlüsselter E-Mail oder De-Mail) oder in Papierform bei der zuständigen Stelle eingereicht werden.

Kosten

  • Die Gebühr für die Durchführung des Anerkennungsverfahrens beträgt derzeit 40,00 EUR zuzüglich Postgebühren.

Rechtsbehelf

Gegen die Entscheidung der zuständigen Stelle ist ein Rechtsbehelf zulässig. Damit können Sie gegen die Entscheidung rechtlich vorgehen, damit sie überprüft wird. Es wird empfohlen, die strittigen Fragen zunächst mit der zuständigen Stelle zu klären, bevor Sie einen Rechtsbehelf einlegen.

Weiterführende Links

Stand:19.01.2024

Redaktionell verantwortlich:Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus

  • Online-Verfahren, bayernweit
  • Online-Verfahren, lokal begrenzt
  • Formular, bayernweit
  • Formular, lokal begrenzt
  • Vorausfüllbares Formular - Empfängerdaten werden nach der Lokalisierung eingetragen, bayernweit
  • Rechtsgrundlagen, bayernweit
  • Rechtsgrundlagen, lokal begrenzt
  • Kosten, bayernweit
  • Kosten, lokal begrenzt
Bild zur Leistungsbeschreibung

Für Sie zuständig

Wenn Sie unter "Lokalisierung" einen Ort wählen, werden Ihnen die Kontaktdaten der zuständigen Stelle und ggf. lokal gültige Informationen angezeigt.